Solarkabel

Solarkabel richtig auswählen

Geschrieben von: Melissa Spatschinski

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Lesezeit 5 min

Finden Sie die passenden Solarkabel für Photovoltaikanlagen


Die Wahl der richtigen Solarkabel ist entscheidend für die Effizienz und Sicherheit Ihrer PV-Anlage. Hochwertige Kabel minimieren Leistungsverluste, halten extremen Bedingungen stand und verlängern die Lebensdauer Ihrer Anlage. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kabeltypen – DC- und AC-Kabel – Ihre Anforderungen erfüllen, warum Normen wie EN 50618 unverzichtbar sind und wie Sie Fehler bei der Kabelwahl vermeiden. Rüsten Sie Ihre Photovoltaikanlage mit den passenden Solarkabeln aus, um maximale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten!

1. Einsatzbereiche von Solarkabeln in Photovoltaikanlagen

Solarkabel sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Photovoltaikanlage. Sie sorgen dafür, dass die erzeugte Energie sicher und effizient weitergeleitet wird. Sie werden an drei Stellen einer Photovoltaikanlage benötigt:

  1. Zwischen den Solarmodulen (DC-Kabel):
    • Funktion: Verbinden die Module zu Strängen (Strings) und leiten den erzeugten Gleichstrom (DC) zum Wechselrichter.
    • Eigenschaften: Hohe Spannungsfestigkeit, UV- und wetterbeständig, speziell für Außeninstallationen entwickelt.
  2. Vom Wechselrichter zum Netzanschluss (AC-Kabel):
    • Funktion: Übertragen den umgewandelten Wechselstrom (AC) ins Stromnetz oder zur Hausanlage.
    • Eigenschaften: Mechanisch stabil, oft für unterirdische Verlegung geeignet.
  3. Zur Erdung oder zusätzlichen Sicherheitsfunktionen:
    • Funktion: Dienen der Sicherheit, indem sie elektrische Überschüsse ableiten oder die Anlage vor Blitzschäden schützen.

DC- vs. AC-Kabel: Wo liegt der Unterschied?

Die Wahl zwischen DC- und AC-Kabeln hängt vom Einsatzbereich in Ihrer Photovoltaikanlage ab. In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Unterschiede zusammengefasst:

Eigenschaft DC-Kabel AC-Kabel
Spannung Bis 1500 V (Gleichstrom) 230 V/400 V (Wechselstrom)
Querschnitt 4–10 mm², je nach Anlagengröße Typischerweise 4–6 mm²
Anwendungsbereich Verbindung der Module und des Wechselrichters Verbindung vom Wechselrichter zum Netzanschluss
Spezielle Anforderungen Hohe Spannungsfestigkeit, UV- und wetterbeständig Mechanisch stabil, geeignet für unterirdische Verlegung
Welche Kabel sind für Sie die richtigen?

Die Wahl des richtigen Kabels hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Spannung: DC-Kabel sind für die Übertragung hoher Gleichstromspannungen (bis 1500 V) geeignet, während AC-Kabel mit niedrigeren Wechselstromspannungen (230 V/400 V) arbeiten.
  • Einsatzbereich: Nutzen Sie DC-Kabel für die Verbindung der Solarmodule und den Wechselrichter. AC-Kabel kommen zwischen dem Wechselrichter und dem Netzanschluss zum Einsatz.
  • Querschnitt: Ein passender Querschnitt ist entscheidend, um Stromverluste zu minimieren. Hier sollten Sie sich an der Leistung Ihrer Anlage orientieren.

2. Qualität von Solarkabeln: Darauf kommt es an

Bei der Auswahl der richtigen Solarkabel spielen Normen und Zertifikate eine entscheidende Rolle. Sie garantieren, dass die Kabel den spezifischen Anforderungen von Photovoltaikanlagen gerecht werden – sei es in Bezug auf Sicherheit, Wetterbeständigkeit oder elektrische Leistung. Jede Norm ist für einen bestimmten Einsatzbereich optimiert und hilft Ihnen, die passenden Kabel für Ihre Anlage auszuwählen.



Was bedeuten die einzelnen Normen?

Hier finden Sie die wichtigsten Normen für Solarkabel im Überblick – und welche Anlagen sie abdecken:

Norm Eigenschaften Einsatzbereich
EN 50618 Europäische Norm für wetterfeste und UV-beständige Kabel. Halogenfrei und für Dachanlagen geeignet. Dach- und Außeninstallationen
H1Z2Z2-K Universelle Kabel für Solarparks und Freiflächenanlagen. Witterungsbeständig und flexibel. Große Photovoltaikanlagen
IEC 62930 Belastbare Kabel für extreme Umgebungen. Industrielle und gewerbliche Installationen
UL 4703 Speziell für den nordamerikanischen Markt. Installationen in Nordamerika
Qualitätsmerkmale von Solarkabeln.

Normen wie EN 50618 oder IEC 62930 stellen sicher, dass Ihre Solarkabel auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren

  • Sicherheit: Brandschutzklassifikationen wie B2ca-s1a, d1, a1 reduzieren das Risiko von Bränden und Rauchentwicklung.
  • Langlebigkeit: Wetterfeste und UV-beständige Kabel halten jahrelang extremen Witterungsbedingungen stand.
  • Energieeffizienz: Zertifizierte Kabel minimieren Stromverluste, insbesondere bei langen Leitungswegen.

Egal ob für Dachanlagen, Solarparks oder industrielle Installationen – Normen geben Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Investition nachhaltig geschützt ist.

3. Das richtige Solarkabel für Ihre Photovoltaikanlage auswählen

Die Wahl des richtigen Solarkabels ist entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Photovoltaikanlage. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle: die Leistung der Anlage, der Einsatzzweck und die örtlichen Gegebenheiten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten:

  1. Querschnitt abhängig von der Anlagengröße:

    Der Querschnitt eines Kabels bestimmt, wie viel Strom es sicher transportieren kann. Ein zu kleiner Querschnitt führt zu Leistungsverlusten und Überhitzung, während ein überdimensioniertes Kabel unnötig teuer ist. Richten Sie sich nach diesen Richtwerten:

    • Bis 4 kWp: Kabel mit 4 mm² Querschnitt – ideal für kleinere Anlagen auf Einfamilienhäusern oder Balkonen.
    • 4–8 kWp: Kabel mit 6 mm² Querschnitt – passend für mittelgroße Anlagen auf Wohn- und Gewerbegebäuden.
    • Über 8 kWp: Kabel mit 10 mm² Querschnitt – erforderlich für große Solarparks oder Freiflächenanlagen.
    • Tipp: Beachten Sie auch die zukünftige Erweiterbarkeit Ihrer Anlage. Wenn Sie später mehr Module hinzufügen möchten, planen Sie gleich mit einem größeren Kabelquerschnitt.
  2. Schutz vor Leistungsverlust:

    Jedes Kabel hat einen elektrischen Widerstand, der zu Energieverlusten führt – insbesondere bei langen Leitungswegen. Hier sind Maßnahmen, um Leistungsverluste zu minimieren:

    • Kabellänge: Je länger die Leitung, desto größer muss der Querschnitt sein. Zum Beispiel sollte bei einer Kabellänge von über 20 Metern der Querschnitt mindestens 6 mm² betragen, selbst für kleinere Anlagen.
    • Hochwertige Materialien: Setzen Sie auf Kabel mit verzinnten Kupferleitern. Sie bieten eine bessere Leitfähigkeit und sind korrosionsbeständig – ideal für langfristige Installationen.
    • Witterungsbeständigkeit: Kabel für Außenbereiche sollten UV-beständig und nach Normen wie EN 50618 oder H1Z2Z2-K zertifiziert sein. Diese Eigenschaften verlängern die Lebensdauer und sichern die Effizienz der Anlage.
    • Tipp: Ein hochwertiges Kabel mag zunächst teurer sein, spart aber langfristig durch weniger Leistungsverluste und eine längere Lebensdauer.

Für die Verkabelung von Photovoltaikanlagen werden häufig rote und schwarze Kabel verwendet. Rote Kabel kennzeichnen dabei die positive Polarität, während schwarze oder blaue Kabel für die negative Polarität genutzt werden. Diese farbliche Kennzeichnung dient lediglich der Übersichtlichkeit und ist nicht zwingend erforderlich.

4. Solarkabel richtig verlegen


  • Falscher Kabelquerschnitt: Ein zu kleiner Kabelquerschnitt führt zu Stromverlusten, Überhitzung und kann die Effizienz Ihrer Anlage drastisch verringern.
    Tipp: Planen Sie für längere Leitungswege oder zukünftige Erweiterungen immer mit einem etwas größeren Kabelquerschnitt, um Leistungsverluste zu minimieren.
  • Nicht zertifizierte Kabel: Kabel ohne Norm wie EN 50618 oder IEC 62930 bergen Sicherheitsrisiken und können bei Abnahmen oder Versicherungen Probleme verursachen.
    Wichtig: Prüfen Sie vor dem Kauf, ob das Kabel die erforderlichen Normen erfüllt, insbesondere wenn die Installation in öffentlichen oder gewerblichen Gebäuden erfolgt.
  • Keine UV-Beständigkeit: Normale Kabel altern unter direkter Sonneneinstrahlung und werden spröde. Achten Sie auf UV- und witterungsbeständige Materialien.
    Zusatzinfo: Wählen Sie Kabel mit Zertifizierungen wie EN 50618, die speziell für den dauerhaften Einsatz im Freien entwickelt wurden und eine Lebensdauer von über 25 Jahren bieten.

5. Fazit

Solarkabel – ein entscheidender Faktor für den Erfolg Ihrer Photovoltaikanlage

Solarkabel sind ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Photovoltaikanlage. Die Wahl des passenden Kabels – abhängig von Querschnitt, Länge und Einsatzbereich – minimiert Leistungsverluste und erhöht die Sicherheit Ihrer Anlage. Normen wie EN 50618 oder IEC 62930 stellen sicher, dass die Kabel wetterfest, langlebig und für extreme Bedingungen geeignet sind. Vermeiden Sie typische Fehler wie einen zu kleinen Querschnitt oder nicht zertifizierte Kabel, um langfristig Kosten zu sparen und die Leistung Ihrer Anlage zu maximieren.

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